Zwei der zehn Todesopfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) kamen aus München, Habil Kılıç und Theodoros Boulgaridis. Das bedeutet, dass München ein bedeutender Schauplatz rechten Terrors ist. Diese beiden Morde waren jedoch keinesfalls die ersten terroristischen Taten, welche durch Neonazis in München begangen wurden. Ganz im Gegenteil: München, die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“ der Nazis, weist eine lange Geschichte neonazistischen Terrors auf. Mit dem Oktoberfestattentat von 1980 wurde in München sogar der bis heute tödlichste Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik durch einen Neonazi begangen. Gleichzeitig ist diese ganze Geschichte den wenigsten Münchner_innen bewusst. Daher wollen wir uns intensiver mit der Geschichte des rechten Terrors in München auseinandersetzen.
Kein Schlussstrich unter den NSU-Komplex bedeutet für uns auch, die Geschichte und Kontinuitäten rechten Terrors aufzuzeigen. Wir sind der Auffassung, dass erst das Wissen darum, uns eine Einordnung der Taten des NSU-Netzwerks in einen gesellschaftlichen Kontext ermöglicht. Erst so kann aufgezeigt werden, wie eine antifaschistische Praxis zur Verhinderung künftigen Naziterrors, aber auch der Aufklärung bestehenden und der Solidarität mit den Betro enen dieses Nazi-Terrors aussehen könnte.
Daher wollen wir uns gemeinsam mit euch verschiedene Schauplätze rechten Terrors anschauen und etwas über die Hintergründe dieser Terroranschläge erfahren. Dafür haben wir am 30.05.2018 einen antifaschistischen Stadtrundgang zu Orten rechten Terrors organisiert. Wenn ihr ebenfalls Interesse daran habt und/oder auch Lust habt, euch antifaschistisch zu engagieren, könnt ihr gerne einfach vorbeikommen und mitmachen. Wir treffen uns um 18:00 Uhr am Rindermarkt.