Wer vom Klimaschutz reden will, soll vom Faschismus nicht schweigen!

Mit einiger Verspätung hier unser Flyer, den wir auf dem globalen Klimastreik am 20.09 in München verteilten:

Der Amazonas-Regenwald brennt. Bereits jetzt steht fest, dass es die verheerendsten Brände in diesem Gebiet seit Beginn der Aufzeichnungen sind. Doch was führte zu diesem neuen Höhepunkt der ökologischen Krise? Faktoren wie ein sich stetig erwärmendes Klima und eine dadurch bedingte Trockenperiode seit Mai spielen sicher eine große Rolle, doch bei ihnen darf die Ursachensuche keinesfalls enden.

Seit einigen Jahren findet in Brasilien, dem Land in dem sich 60% des Amazonas-Regenwaldes befinden, ein autoritärer, faschistoider Wandel statt: ein Erstarken rechter und rechtsradikaler Positionen und Gruppierungen, Wahlerfolge für Rechte. Dieser Wandel gipfelte in der Wahl des rechtsradikalen Jair Bolsonaros zum Präsidenten Ende 2018. Genauso wie die FaschistInnen der AfD hierzulande oder der US-Präsident Trump und seine AnhängerInnen leugnet Bolsonaro den Klimawandel und priorisiert stattdessen Kapitalinteressen – mit gravierenden Folgen für Mensch und Umwelt.

Staaten können, egal wie „grün“ die jeweilige Regierung auch sein mag, immer nur bis zu einem gewissen, immer ungenügenden Grad die Umwelt mit Gesetzen und Richtlinien schützen. Andernfalls wäre das nationale Kapital nicht mehr konkurrenzfähig genug und es droht in der Weltmarktkonkurrenz unter die Räder zu kommen. Das wäre für das Kapital, dem aufgrund des Wettbewerbsnachteils die Pleite droht, aber auch für den Staat der den insolventen Konzern und seine Arbeiter auffangen müsste extrem nachteilhaft. Um das zu vermeiden, muss es sich die frei verfügbaren Ressourcen möglichst rücksichtslos und in größtmöglicher Zahl aneignen, verwertbar machen und zum billigsten Preis verkaufen. Dieser ist nur durch die massenhafte Ausbeutung der Ressourcen zu erreichen. In dieser totalitären Logik sind Umweltschutz oder Nachhaltigkeit höchstens Marketingstrategien, die sich an das moralische Gewissen einer höhreren Einkommensschicht wenden.

Die zunehmende Faschisierung der Gesellschaft und die damit einhergehende steigende Zahl an Klimawandelleugner*innen in Machtpositionen sorgt dafür, dass dieser ohnehin schon existenzbedrohende Zustand massiv verschärft und die Vernichtung der Umwelt beschleunigt wird. Umweltschutz geschieht nicht mehr „nur“ ungenügend, sondern wird als überflüssiges Hindernis für das wirtschaftliche Wachstum verstanden und abgebaut wo nur möglich. So
erlaubte die rechtsradikale Regierung in Brasilien den Rohstoffabbau im Amazonas- Regenwald, auch die Verfolgung von Brandrodungen ließ deutlich nach. Der dadurch entstandene Anstieg muss als wichtiger Faktor, der zu der Schwere der diesjährigen Brände beigetragen hat, verstanden werden.
Andere Beispiele sind der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen 2017 unter Donald Trump, oder die andauernden (verbalen) Angriffe von FaschistInnen auf die Klimabewegung.

Die Konsequenzen, die wir daraus ziehen müssen sind klar:
Eine erfolgreiche Klimabewegung muss antikapitalistisch und antifaschistisch sein.
Klimaschutz kann nur gegen die Rechten gelingen, nicht mit ihnen.

04.09: Das OAM geht weiter!

Am 04.09 geht es mit dem Offenem Antifa-Treffen München weiter. Das erste Treffen nach der Sommerpause startet um 20 Uhr im Kafe Marat, Thalkirchner Straße 102. Wie gewohnt findet das OAM ab jetzt wieder jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat statt.

Wenn ihr euch gegen Nazis, die AfD und anderen reaktionären Gestalten engagieren wollt, kommt vorbei und bringt euere Freund*innen mit!

Einführung in die Kritik an Studentenverbindungen

Anlässlich des Stiftungsfests der Burschenschaft Danubia am 19.-21.Juli veranstaltet das OAM am Freitag dem 12.Juli um 20Uhr im Kafe Marat (Thalkirchnerstraße 102) einen Vortrag zur Einführung in die Kritik an Studentenverbindungen.


Vielleicht sind sie euch an der Uni schon mal begegnet: Korporationsstudenten und Burschenschaftler, häufig mit bunten Bändern und albernen Hüten geschmückt. Was meist auf den ersten Blick nur nach traditionellem Verein mit günstigen Zimmern und dem sicheren Weg in die Alkoholsucht aussieht, ist auf dem zweiten Blick ein regressiver Männerbund. Während die erdrückende Mehrheit der Studentenverbindungen ein nationalistisches und sexistisches Weltbild pflegen und sich im Alltag einer strengen und teils gewaltsamen Hierarchie unterwerfen, existieren bei einigen Verbindungen zudem auch große personelle Überschneidungen mit dem rechtsradikalen Milieu. Ganz besonders „glänzt“ hierbei die Burschenschaft Danubia, die enge Verbindungen zur und Überschneidungen mit der neu-rechten Identitären Bewegung und der AfD hat.

Anlässlich des Stiftungsfests der rechtsradikalen Danubia am 19.-21.JuliI werden wir uns mit der Geschichte der Studentenverbindungen auseinandersetzen und das ein oder andere Massengrab auf dem Weg in die Gegenwart finden. Des Weiteren werden wir Ansätze einer Kritik am Männerbund formulieren und einen Überblick zu Studentenverbindungen in München geben.

 

Rechten Terror bekämpfen!

Antifaschistischen Widerstand aufbauen!

Am Samstag, den 22.06, veranstaltet das Bündnis gegen Naziterror und Rassismus eine Demonstration gegen rechten Terror anlässlich des Mordes an Walter Lübcke. Wir dokumentieren hier den Aufruf zu der Demonstration und möchten diese unterstützen.

Was viele von uns schon vermutet haben, hat sich diese Woche bestätigt. Der mutmaßliche Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) kommt aus der Naziszene: Stephan Ernst. Er ist rechter Gewalttäter seit den 1990ern: er beging eine homofeindlich-rassistische Messerattacke 1992. Er verübte einen Bombenanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft 1993. Mit einem Nazi-Mob griff er 2009 eine 1. Mai-Demonstration von Gewerkschaften an. Ernst war in der NPD, spendete an die AfD, hatte Kontakte zu rechtsterroristischen Netzwerken wie Combat 18, hortete Waffen in seiner Wohnung. Er hat eine einschlägige rechte Organisierungs- und Gewaltbiografie. Weil Walter Lübcke humanitäre Grundwerte im Umgang mit Geflüchteten verteidigte, war er seit Jahren Ziel von massiver rechter Hetze und Morddrohungen. Am 2. Juni 2019 wurde Lübcke auf der Terrasse seines Wohnhauses mit einem Kopfschuss getötet – eine Hinrichtung ähnlich den Morden des NSU.

Es ist kein Jahr her, da waren wir alle unter dem Motto „Kein Schlussstrich“ auf der Straße. Unsere Forderung ist: Die Aufklärung über und der Kampf gegen rassistische, neonazistische und rechtsterroristische Strukturen darf nicht enden. Denn auch nach dem NSU ging der rechte und rassistische Terror weiter. Während einige wenige Nazis zu mehr oder weniger langen Strafen verurteilt wurden, wurden die Strukturen, die den NSU unterstützten und seine Morde ermöglichten, bis heute nicht angeklagt. Seit Jahren fliegen immer wieder rechte Gruppen auf, die Waffen und Munition sammeln und Todeslisten politischer Gegner_innen anlegen. Der Mord an Lübcke muss vor dem Hintergrund terroristischer Strategiedebatten nach dem NSU in der Naziszene verstanden werden. Während die tagtägliche Gewalt gegen Geflüchtete und migrantisch gelesene Menschen andauert, verschiebt sich der strategische Fokus auf das politische Establishment, das den vermeintlichen „Volkstod“ vorbereitet. Es geht nun verstärkt um die Jagd auf den politischen Feind, auf vermeintliche oder reale Unterstützer_innen von Geflüchteten, auf Antirassist_innen und Antifaschist_innen.

Alle beteiligten sich an der jahrelangen Kampagne gegen Lübcke: von Akif Pirinçci und Pegida über Erika Steinbach (bis vor kurzem noch Lübckes Parteifreundin in der CDU), NPD, III. Weg, Die Rechte, Kommentarspaltenmob auf PI-News und – nicht zu vergessen – die AfD, an deren thüringischen Landesverband Ernst gespendet haben soll. Sie alle tragen ihre Verantwortung für den Mord. Mit Lübcke hat es nicht wesentlich den politischen Beamten der konservativen Regierungspartei getroffen. Lübcke wurde ermordet, weil er von Nazis zum Symbol für das gemacht wurde, was sie hassen: einen solidarischen Umgang mit Geflüchteten, eine solidarische Gesellschaft, den offenen Widerspruch gegen rechte Hetze.

Erneut zeigt sich: Der Staat hat den rechten Terror nicht gestoppt. Als zentrale Lösung zur Bekämpfung rechten Terrors wurde der Stellenausbau beim Verfassungsschutz propagiert. Aber nicht erst seit den Verwicklungen des Verfassungsschutzes in den NSU-Komplex ist bekannt, dass dieser rechte Strukturen ausbaut und schützt. Der VS ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems. Der Ausbau des VS, die Verschärfung der Polizeigesetze und die rassistische Asylgesetzgebung sind autoritäre Antworten des Staates in Zeiten des Rechtsrucks. Wir werden uns nie auf diesen Staat verlassen. Rechten Terror bekämpfen! Antifaschistischen Widerstand aufbauen!

Der Mord an Lübcke trifft uns alle – und soll uns alle treffen. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie, seinen Angehörigen und Freund_innen. Gemeinsam stellen wir uns der rechten Hetze und seinen unmittelbaren mörderischen Konsequenzen entgegen.

Wir fordern:

  • Die Aufklärung des Mordes an Walter Lübcke!
  • Die Ausleuchtung des Täters, möglicher Mittäter_innen und seines Umfelds!
  • Die Benennung der Tat als rechten Terror!
  • Rechtsruck und autoritären Staatsumbau stoppen!
  • Verfassungsschutz abschaffen!
  • Rassistischen Normalzustand beenden!
  • Rechtsterroristische Strukturen zerschlagen!

Demonstration: Samstag 22.6.19 – Stiglmaierplatz – 14 Uhr

 

Das OAM findet wieder statt!

Am 05.06 findet wieder ein Offenes Antifa-Treffen statt. Es startet um 20 Uhr im Kafe Marat, Thalkirchner Straße 102. Ab jetzt findet das OAM jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat statt.

Wenn ihr euch gegen Nazis, die AfD und anderen reaktionären Gestalten engagieren wollt, kommt vorbei und bringt euere Freund*innen mit!

Nächstes Offene Antifa Treffen am 3.Oktober

Das nächste Mal treffen wir uns am 3.Oktober wie immer um 20 Uhr im Kafe Marat (Thalkirchnerstr. 102). Sicherlich wird es da Gesprächsbedarf wegen der “Jetzt gilt’s”-Demo vom Mittag geben. Außerdem wollen wir uns insbesondere mit der Geschichte rechten Terrors in München beschäftigen sowie über die Proteste gegen den sogenannten “1000-Kreuze-Marsch” christlich-fundamentalistischer Abtreibungsgegner*innen am 27.Oktober quatschen. Schaut vorbei und bringt am besten gleich eure Freund*innen auch noch mit!

OAM zurück aus der Sommerpause!

Heute findet das erste Offene Antifa Treffen München nach der Sommerpause statt! Wir treffen uns wie üblich um 20 Uhr im Kafe Marat (Thalkirchnerstr. 102) und wollen über die Proteste gegen die EU-Innenministerkonferenz morgen in Salzburg sowie über Gegenaktionen zum “1000-Kreuze-Marsch” christlich-fundamentalistischer Abtreibungsgegner*innen reden. Außerdem wollen wir über die bayernweite Antifa-Kampagne NIKA Bayern wenige Wochen vor der Landtagswahl quatschen. Schaut vorbei!!

Offenes Antifa Treffen Extra: Offenes Vorbereitungstreffen zu den Protesten gegen den AfD-Landesparteitag in Nürnberg

 

Normalerweise treffen wir uns ja nur alle zwei Wochen. Ausnahmsweise jedoch wollen wir uns auch nochmal morgen treffen. Der Grund: Diesen Samstag, den 9.6 findet in Nürnberg der AfD-Landesparteitag statt. Ein Event, das wir als Antifaschist*innen nicht unbegleitet lassen wollen, sondern wo wir präsent sein und unseren Protest gegen Rechtsruck, autoritärer Formierung und die AfD auf die Straße tragen werden. Um zu diskutieren, wie man sich auf Demos am Besten verhält, treffen wir uns also schon diesen Mittwoch in lockerer Runde. Es gibt Inputs zu Rechtshilfe und den Planungen vor Ort und danach ist viel Raum für gegenseitigen Austausch, Skill-Sharing, sowie eure Erwartungen und auch Befürchtungen. Kommt rum und packt eure Freund*innen ein!! Und fahrt am Samstag mit uns nach Nürnberg!

Stadtrundgang: Tatorte rechten Terrors in München

Zwei der zehn Todesopfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) kamen aus München, Habil Kılıç und Theodoros Boulgaridis. Das bedeutet, dass München ein bedeutender Schauplatz rechten Terrors ist. Diese beiden Morde waren jedoch keinesfalls die ersten terroristischen Taten, welche durch Neonazis in München begangen wurden. Ganz im Gegenteil: München, die ehemalige „Hauptstadt der Bewegung“ der Nazis, weist eine lange Geschichte neonazistischen Terrors auf. Mit dem Oktoberfestattentat von 1980 wurde in München sogar der bis heute tödlichste Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik durch einen Neonazi begangen. Gleichzeitig ist diese ganze Geschichte den wenigsten Münchner_innen bewusst. Daher wollen wir uns intensiver mit der Geschichte des rechten Terrors in München auseinandersetzen.

Kein Schlussstrich unter den NSU-Komplex bedeutet für uns auch, die Geschichte und Kontinuitäten rechten Terrors aufzuzeigen. Wir sind der Auffassung, dass erst das Wissen darum, uns eine Einordnung der Taten des NSU-Netzwerks in einen gesellschaftlichen Kontext ermöglicht. Erst so kann aufgezeigt werden, wie eine antifaschistische Praxis zur Verhinderung künftigen Naziterrors, aber auch der Aufklärung bestehenden und der Solidarität mit den Betro enen dieses Nazi-Terrors aussehen könnte.

Daher wollen wir uns gemeinsam mit euch verschiedene Schauplätze rechten Terrors anschauen und etwas über die Hintergründe dieser Terroranschläge erfahren. Dafür haben wir am 30.05.2018 einen antifaschistischen Stadtrundgang zu Orten rechten Terrors organisiert. Wenn ihr ebenfalls Interesse daran habt und/oder auch Lust habt, euch antifaschistisch zu engagieren, könnt ihr gerne einfach vorbeikommen und mitmachen. Wir treffen uns um 18:00 Uhr am Rindermarkt.

Get Active! – NIKA Auftaktkonferenz in Nürnberg

Gemeinsame Anreise aus München: Zugtreffpunkt am Samstag, den 26.5 ist um 8:45 Uhr am Hbf/große Anzeigentafel

Auch das OAM fährt auf die NIKA-Konferenz! Am 26. Mai findet in Nürnberg die Auftaktkonferenz der bayernweiten NIKA-Kampagne statt. Euch erwarten Workshops, Debatte und Vernetzung. Gefeiert wird natürlich auch noch. Hier findet ihr die wichtigsten Infos: https://nationalismusistkeinealternative.net/nika-auftaktkonferenz-am-26-mai/